Die Schienenfahrzeuge der WSB

Mit Stand März 2023 setzt die Würzburger Straßenbahn drei Fahrzeuggenerationen im Fahrgastbetrieb ein. Die „modernsten“ Fahrzeuge sind 20 komplett niederflurige Gelenktriebwagen vom Typ GT-N. Die WSB konnte die ersten Garnituren ab 1996 in Betrieb nehmen. Zur Vorgängergeneration gehören 14 Gelenktriebwagen mit Niederflurabteil der Serie GT-E. Sie wurden im November 1989 für den neu ans Schienennetz angebundenen Stadtteil Heuchelhof benötigt, um die Steilstrecke auch bei Vollbesetzung und jeder Witterung zuverlässig befahren zu können. An Schultagen verkehren zusätzlich noch Duewag-Gelenktriebwagen, die GT-D – oder auch GTW-D8 – genannt werden. Sechs Straßenbahnen dieser Bauart aus den Jahren 1968 bzw. 1975 sind derzeit noch einsatzfähig. zum Anfang scrollen

Stadtbahnwagen GT-F

Im Dezember 2019 bestellte die WSB beim Leipziger Hersteller Heiterblick 18 Niederflur-Stadtbahnwagen. Die 5-teiligen, 36 Meter langen Bahnen haben einen Wert von 65 Millionen Euro. 2023 begann der Bau des ersten Fahrzeugs.

760 kW Leistung | 74 Sitz- und 140 Stehplätze

Stadtbahnwagen GT-N

Mit 20 Fahrzeugen bilden die GT-N den größten Teil der Stadtbahn-Flotte. Die ersten drei Garnituren nahmen 1996 den Plandienst auf. Der Allradantrieb ohne starre Achse ermöglicht einen durchgängig niederflurigen Fahrgastbereich, was vor allem mobilitäts-eingeschränkten Fahrgästen zugutekommt.

730 kW Leistung | 76 Sitz- und 78 Stehplätze

Stadtbahnwagen GT-E

Die 14 Stadtbahnwagen der Serie GT-E wurden ab November 1989 über einige Jahre hinweg ausschließlich auf der Linie 5 eingesetzt. Nur sie durften die Steilrampe zum Stadtteil Heuchelhof befahren. Erst mit der Indienststellung der Bahnen vom Typ GT-N kamen die GT-E auch auf anderen Linien zum Einsatz.

756 kW Leistung | 78 Sitz- und 190 Stehplätze

Straßenbahnwagen GT-D (GTW-D8)

Nur noch sechs Duewag-Straßenbahnwagen der Baujahre 1968 und 1975 sind bei der WSB betriebsbereit. An Schultagen dienen sie als Verstärkerzüge auf den Linien 1 und 4. Mit der Inbetriebnahme der GT-F-Züge werden die Straßenbahn-Klassiker ausgedient haben.

240/300 kW Leistung | 59 Sitz- und 89 Stehplätze

Partybahn

Die Würzburger Straßenbahn setzt seit 1984 einen anmietbaren Oldtimer-Express aus dem Jahre 1956 ein. Mit ihm kann man sich durch Würzburg chauffieren lassen, dabei feiern, schöppeln oder die Sehenswürdigkeiten anschauen.

Triebwagen bzw. Beiwagen: 21 Sitz- und ca. 20 Stehplätze

Schienenpflegewagen 295

Der 18 Meter lange und 30 Tonnen schwere Schienenpflegezug führt Wartungsarbeiten im gesamten Schienennetz aus. Auch die Steilstrecke darf er befahren. Seine Hauptaufgabe ist es, die Riffelbildung auf den Schienen zu bekämpfen. Große Wassertanks ermöglichen das Sprengen der Rasengleise.

E-Lok 299

Die Elektrolokomotive wurde 1946 gebaut und 1984 der Stuttgarter Straßenbahn abgekauft. Sie hat die Betriebsnummer 299. Der Schneepflug war notwendig, um die seit Ende 1989 bestehende Strecke auf den Heuchelhof im Winter schneefrei zu halten.


Spezialfahrzeuge und ehemalige Bahnen

Neben den noch einsatzfähigen Schienenfahrzeugen besitzt die Würzburger Straßenbahn weitere Bahnen, die auf Dauer abgestellt sind. Da wäre die gelbe Zweikraftlokomotive 296 zu nennen. Sie sollte eigentlich aufgearbeitet werden, fristet aber nach wie vor eingestaubt auf die Reaktivierung. Ein ehemaliger Duewag aus Hagen steht neben dem Abstellgelände des Betriebshofes am Heuchelhof und dient als Vereinsheim für die Sportfreunde der WVV. Ein weiterer Hagener befindet sich im Abstellbereich. Seine letzte Probetour durch Würzburg absolvierte er 2005.

Manchmal „verirren“ sich auch Fremdfahrzeuge nach Würzburg – meist dann, wenn umfangreiche Baumaßnahmen umgesetzt werden. Verschiedene Gleisstopfzüge konnten mehrfach in Aktion bewundert werden. Auch der Schotterwagen 180 der Selfkantbahn war in der Vergangenheit oft dabei. Im Herbst 2014 war ein finnischer Straßenbahnzug auf Würzburgs Gleisen unterwegs. Von den umfangreichen Versuchsfahrten mit und ohne Fahrgäste profitierte nicht nur der Hersteller Transtech, um seine Europazulassung zu bekommen, sondern auch die WSB, um die gewonnenen Erkenntnisse bei der Bestellung einer neuen Fahrzeuggeneration berücksichtigen zu können.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, welche Typenvielfalt an rollendem Material mal auf dem Netz der Würzburger Straßenbahn anzutreffen war. Gerade in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg konnten viele gebrauchte Fahrzeuge stillgelegter Straßenbahnbetriebe aus anderen deutschen Städten günstig abgekauft werden, um den Straßenbahnbetrieb in Unterfrankens Metropole aufrechtzuerhalten.

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Historische Straßenbahnen

Es werden einige Straßenbahn-Generationen vorgestellt, die in der Vergangenheit das Würzburger Stadtbild prägten: MAN-Wagen, Straßenbahnwagen aus Münster, C-Wagen und Duewag-Gelenktriebwagen aus Hagen.

Spezialfahrzeuge

Zu den Spezialfahrzeugen zählt die nicht einsatzfähige Zweikraftlokomotive 296 der WSB sowie angemietete Schienenfahrzeuge wie Gleisstopfmaschinen und ein Schotterwagen der Selfkantbahn.

Finnische Artic Tram zu Gast

Im Oktober 2014 hatte die Würzburger Straßenbahn die besondere Ehre, eine finnische Straßenbahn auf ihrem Netz zu testen. Für gut drei Wochen wurden jede Menge Versuchsfahrten mit und ohne Fahrgäste absolviert.

520 kW Leistung | 74 Sitz- und 125 Stehplätze